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Ludmilla Beshnjeva wärmt sich im Zelt der Caritas Polen in Przemysl zusammen mit ihren Kindern Victoria, Nastia und Konstantin auf.

Ludmilla Beshnjeva, 28 hat den Kinderwagen etwas näher an den Heizpilz im Caritas-Zelt geschoben. Sie bereitet eine Flasche für ihre 3 Monate alte Tochter Victoria zu. Beide sind in dicke Winterjacken eingepackt. Es ist kalt draußen. Erst heute ist Ludmilla mit ihren drei Kindern Victoria, und den Zwillingen Nastia und Konstantin (5) im polnischen Przemysl angekommen. 5 Tage waren sie unterwegs bis sie die Grenze überqueren konnten. Am Sonntag verließ Ludmilla zusammen mit ihren Kindern und der Familie ihrer Schwester die Hafenstadt Odessa. Als russische Soldaten durch die Stadt marschierten drängte die Zeit. Die schnellste Möglichkeit in Sicherheit zu kommen war der Zug. Er fuhr sie in die Westukraine bis nach Lviv, wo sie bei Freunden übernachten konnten. Ludmilla wartete bis sich die Situation an der Grenze etwas beruhigte. Täglich verfolgte sie die Nachrichten. Sie hatte Angst davor zusammen mit ihren Kindern nächtelang bei Minusgraden an der Grenze warten zu müssen. Am Donnerstag entschied sie, es zu wagen. Ein Bekannter fuhr sie in die Nähe der Grenze. Nach kurzer Zeit fanden sie einen Bus, der Familien über die Grenze brachte. Sie stiegen ein, ließen ihr altes Leben zurück. Weil das Benzin knapp ist, sparen die Busse an der Heizung. Es war kalt und sie rückten zusammen. Der Bus brachte sie nach Przemysl. Hier laufen die Fäden der Krisenlogistik zusammen. Tausende Menschen kommen täglich an. Ein Transitzentrum wurde eingerichtet, in dem Menschen rasten können und bei Bedarf die Nacht verbringen. Freiwillige Helfer bieten den Ankommenden Getränke und Verpflegung an. Ludmilla stand mit ihrer Familie auf dem Parkplatz. Orientierungslos. Die Kinder froren und waren hungrig. Sie wandte sich an das Zelt der Caritas-Polen. Hier fand sie eine Verschnaufpause. Im hinteren Teil des Zeltes konnte sie sich aufwärmen. Die Caritas Mitarbeiter arrangierten schnell eine Unterkunft für die Nacht in einer naheliegenden Schule. Freiwillige haben einen Bus